Thailand fällt ins Wasser

Dass das T-Shirt völlig durchnässt an einem klebt und einem Tropfen der Stirn entlang laufen sind wir ja nun schon seit knapp 2 Monaten, die wir in Asien sind, gewöhnt. Neu ist jedoch, dass diese nicht vom Schweiß kommen, sondern durch den Regen, welcher sich momentan über das ganze Land ergießt.

 

Vor 4 Tagen sind wir nach einem 3 1/2-stündigen Flug aus Bali in oder besser auf Phuket gelandet. Die ersten beiden Nächte verbrachten wir in einem mittelmäßigen Hotel und aßen in einem schlechten Restaurant an einem eher unbelebten Strand, welcher bei Sonnenschein sicherlich sehr schön ist. Bei Regen oder wenn dieser kurz pausiert bei 800000 Prozent Luftfeuchtigkeit war es dort aber nicht wirklich angenehm. So war uns schnell klar: weg aus Phuket und ab ins Trockene. Wir buchten uns für den nächsten Tag in einem sehr schönen zentral liegenden Hotel in Phuket-Stadt ein und organisierten uns von dort aus einen Bus Richtung Osten (Dort soll der Monsun zur jetzigen Jahreszeit nicht so stark wüten). Wir hatten uns extra ein Hotel in Nähe der Busstation ausgesucht, da wir auf mehrere Taxi- oder Busfahrten verzichten wollten. Leider war nirgendwo im Internet zu lesen, dass mittlerweile ein neuer Busterminal gebaut worden ist und der alte mehr oder weniger nur noch für den lokalen Nahverkehr genutzt wird. So machten wir uns mit einem der kleinen einheimischen, pinken Busse ohne Türen und Plastikplanen als Fenster auf den Weg um unsere Tickets zu ergattern. Obwohl kaum jemand mehr als ein paar Worte Englisch sprach, gelang und dies auch ohne wirklich großen Aufwand, sodass wir recht schnell wieder im Trockenen waren. Denn regnen tat es natürlich den ganzen Tag.

 

Am Abend war die Vorfreude auf den nächsten Tag groß. Wir hatten eine Busfahrt inklusive Fährticket nach Koh Phangan in der Tasche und freuten uns darauf die Regenfront hinter uns zu lassen. Zunächst genossen wir jedoch ein sehr nettes Abendessen direkt vor unserem Hotel. Noch gegen Mittag mussten wir einige Straßen weiter laufen um ein kleines Restaurant zu finden. So wollten wir dieses auch zum Abendessen aufsuchen bis wir beim Verlassen des Hotels fest stellten, dass sich dort ein Open-Air Restaurant der feinsten thailändischen Straßenmanier aufgebaut hatte. Wie aus dem Boden geschossen standen dort Tische, Stühle, Garküchen und Auslagen mit frischem Gemüse, Reis und Fleisch. Daran konnten wir in keinem Fall vorbeigehen. Und so war ein leckeres Abendessen mit original thailändischem Flair ein netter Abschied von eher verkorksten Tagen in Phuket. Wahrscheinlich wird es dieser Insel (die aufgrund ihrer Größe und der Brückenverbindung zum Festland eher so wirkt als würde sie zu diesem gehören) nicht gerecht, aber wir fühlten uns nicht nur aufgrund des Wetters zu keinem Zeitpunkt richtig wohl. So ergriffen wir die Initiative und machten uns auf den Weg.

 

Auch am nächsten Morgen blieb der Regen mal wieder nicht aus. Zum Glück war der Bus wasserdicht. In knapp 5 Stunden ging es von Phuket-Stadt Richtung Surat Thani. Von dort fährt die Fähre zu den drei bekannten Inseln Samui, Phangan und Tao. Die Busfahrt verlief entgegen unserer Erwartungen völlig problemlos und auch die Zeit verging wie im Fluge. Im Vorhinein hört man ja immer alle möglichen Gruselgeschichten von Busfahrten in Thailand. Diebstahl, ungültige Tickets und dubiose Stopps im Nirgendwo sind keine Seltenheiten. Wir wurden zum Glück von alledem verschont.

 

Die drei Insel lassen sich oberflächlich gesehen auch wieder in drei Schubladen stopfen. Samui ist die größte und touristische Insel. Phangan ist etwas kleiner, aber touristisch ebenso gut erschlossen. 

Besonders ein Mal im Monat werden die beiden Inseln von Backpacker-Horden in Beschlag genommen wird. Denn in der Vollmondnacht jedes Monats finden die "Full-Moon-Partys" statt, welche für viele Reisende das Höchste der Gefühle sind. Dies sind Partys, geprägt durch hohen Alkohol- und Drogenkonsum, direkt am Strand. Mit Sicherheit waren diese noch vor einigen Jahren wirklich sehenswert, aber mittlerweile wirkt das Ganze ziemlich abgelatscht und eher wie ein großer Pott, in dem laute Musik, Drogen, Alkohol und Menschen geworfen werden. Also beschlossen wir eher einen Bogen um Samui, Phangan und die Partys zu machen.

Tao ist die kleinste der drei Inseln und auch die am wenigsten Besuchte. Zumindest trifft man dort eher selten feierwütige Australier oder Amerikaner. Tao ist berühmt für Tauchschulen und viele der schönsten Tauchplätze Asiens und der Welt. Dies klang für uns wie ein Lockruf.

Eigentlich war der Plan direkt nach Tao zu fahren, aber dies gestaltete sich etwas schwierig, sodass wir Phangan als Sprungbrett benutzen und nun hier zwei Tage verbringen bzw. verbrachten, denn schon morgen Mittag geht es endlich zum kleinen Tauchparadies Koh Tao!

 

Ich freue mich schon wieder wahnsinnig aufs Tauchen und hoffe, dass wir auch dort wieder so nette Menschen kennen lernen wie in Indonesien. Wir haben uns mal wieder kein wirkliches Zeitlimit gesetzt wie lange wir bleiben wollen. Wir sind beide ziemlich müde vom Reisen und der Kopf ist voll. Ich würde fast sagen wir sind satt. Für viele mag es schwer verständlich sein, dass wir unsere letzten Wochen in Asien hauptsächlich auf Inseln am Strand und mit Tauchen verbringen. Aber wir haben in den letzten 8 Monaten so viel erlebt, dass uns momentan wirklich eher nach Ruhe ist und wir merken beide, dass wir viel mehr davon haben. So werden wir uns auch die letzten Wochen völlig nach unseren Gemüt einrichten und wenn wir 2 Wochen auf der Insel festhängen und nur noch zum Abflug nach Bangkok fahren, ist uns das lieber als durch das Land zu hetzen, wenn man gar nicht mehr offen genug ist alles aufzunehmen, was einem begegnet.

 

Ich habe große Hoffnungen dass wir nach den ersten Enttäuschen hier in Thailand auf Koh Tao das finden, was wir beide suchen und dass wir die letzten 14 Tage noch einmal so richtig genießen. Von Tao aus gelangt man zu einer kleinen Insel names Koh Nangyuan. Dort soll man den wohl schönsten Strand der Erde (ja, so was wird tatsächlich von Zeit zu Zeit gewählt) sehen können. Die Bilder, die man bei Google sieht sehen wirklich antemberaubend aus und ich bin mir sicher, dass wir uns diesen Blick nicht entgehen lassen werden....

 

Am 25. geht unser Flieger ab Bangkok und die Nächte ab dem 23. haben wir uns nochmal ein 4-Sterne-Hotel nahe des Flughafens gegönnt. Schon vor knapp 2 Monaten hatte wir diese für nicht mal 35 Euro pro Nacht gebucht damit wir auch fit und ausgeruht bei euch ankommen und das Wiedersehen gebührend feiern können...

 

Bis dahin melde ich mich sicher noch einmal von Koh Tao aus oder wo auch immer wir die Zeit verbringen werden.

 

Bis Bald!

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