Die schlammige Flussmündung

Kuala Lumpur. Klingt wie ein Name aus einer anderen Welt, übersetzt heißt es aber eher unspektakulär und nicht besonders liebevoll „schlammige Flussmündung“. Wenn man diesen Namen hört und dazu bedenkt, dass man in Asien ist assoziiert man definitiv nicht die Art von Stadt, die einem mit Kuala Lumpur erwartet.

Wir haben uns gestern innerhalb von 6 Stunden um die 12 Kilometer zu Fuß durch die Stadt geschlagen und schon ziemlich viel gesehen. Die Stadt ist (vor Allem im Vergleich zu Bangkok) nicht sonderlich groß und dadurch auch übersichtlich, aber ein kleines Dorf ist es trotzdem nicht. Wir waren zunächst aus dem Haus gegangen, um Tickets für einen Bus zu kaufen, der uns am Montag aus der Stadt bringt (dazu später mehr). Nachdem dies erledigt war wollten wir uns etwas umsehen und natürlich ein Mal vor den riesigen Petronas Towern stehen, die mittlerweile zwar nicht mehr die höchsten Hochhäuser der Welt sind, aber noch immer eine beeindruckende Höhe erreichen. Da wir mal wieder ohne Karte und andere Hilfsmittel unterwegs waren und nur nach den Türmen Ausschau hielten, nahmen wir mit Sicherheit nicht den kürzesten und schnellsten Weg, aber so sieht man wenigstens etwas von der Welt ;)

 

Die untersten 5 Stockwerke der Tower beinhalten ein riesiges Shopping-Center, was es in der organisierten und sauberen Form wohl selbst nicht in Europa geben wird. Es gibt keine großen übergeordneten Ketten oder Vertriebe (Karstadt, Saturn etc.), sondern jede Marke hat seinen eigenen kleinen übersichtlichen Store. So geht man in den 2. Stock um an Apple, Samsung und Sony vorbei zu schlendern und eine Etage höher um Sportmarken wie Adidas und Nike aufzusuchen. Die Stores sind wirklich eher klein und so hat jeder auf seinen 40-50 Quadratmetern seine Ware ausgestellt. Fand ich wirklich deutlich angenehmer als bei Saturn rum zu laufen und von den Marken erdrückt zu werden.

In der obersten Etage gibt es noch die Möglichkeit in einem der vielen Restaurants im Food-Court etwas zu essen. Beim Essen kann man sich dann an eine schöne Fensterfront setzen und den Ausblick auf einen kleinen grünen Garten und die dahinter stehenden Wolkenkratzer genießen.

 

Tja, da ist er in einer asiatischen Großstadt und erzählt stundenlang von irgendwelchen Eisentürmen, werden die meisten wohl denken. Jap, leider... Denn viel mehr gibt es auch nicht. Die Stadt ist für eine Großstadt relativ sauber und äußerst modern. Bis auf den chaotischen Verkehr gibt es wirklich kaum Unterschiede zu australischen und europäischen Städten. Dementsprechend fühlt man sich hier ziemlich wohl und ist lange nicht so aufgekratzt (und hilflos) wie in der thailändischen Hauptstadt. Aber irgendwie hat das auch zur Folge, dass die Stadt keinen besonderen Reiz hat. Wir besuchten noch Teile des botanischen Gartens, der wirklich wunderschön grün ist, aber da dieser bereits am Ende unserer Tour lag und unsere Füße ziemlich weh taten, konnten wir dies nicht mehr wirklich genießen. Zumal es leider kaum Fußwege gibt und auch Autos durch die Gegend heizen. Fazit ist also: Kuala Lumpur ist ganz nett und sehr gut strukturiert und organisiert, wird aber schnell laaaaaaaaaaaaangweilig...

 

Also heißt es: Raus hier! Bereits am ersten Abend lernten wir eine nettes holländisches Paar kennen, welches schon eine Woche in Malaysia verbracht hatte. Auch die Beiden waren sich lange unsicher, wohin sie reisen sollten. Die Küsten und Inseln sind im Prinzip alle schön hier, aber aufgrund dessen natürlich auch vom Tourismus beherrscht. Nach langer Recherche stießen sie auf die Insel Tioman an der Ostküste Malaysias. Auch diese ist an der eigenen Westküste mit teuren Resorts und Hotels gepflastert, aber der Osten ist dafür noch ziemlich unberührt. Dort stehen nur vereinzelnd ein paar Hütten für Touristen, die etwas mehr Ruhe haben wollen. Perfekt für uns! Ein einsamer tropischer Traumstrand mit einer kleinen Hütte am Meer. Das klingt sehr gut, finde ich. So kontaktierten wir den Besitzer der Unterkunft (Mr. Bushman), der uns per Mail sehr schnell antwortete, dass er noch freie Plätze hätte. So mussten wir nur noch heraus finden, wie man dort hinkommt. Es gibt einen Flug von Kuala Lumpur, der allerdings nicht gerade billig ist und außerdem wollen wir ja auch etwas vom Land sehen und dieses ständige Hin-und-Her-Fliegen nimmt einem irgendwie das „Reisegefühl“. Die zweite Möglichkeit nach Tioman zu kommen ist per Bus und Fähre. Der Bustrip dauert von Kuala Lumpur bis zum Küstenort Mersing, von dem aus die Fähre übersetzt, gute 5 Stunden. Dazu kommen noch einmal um die 2 Stunden auf dem Boot (je nach dem wie die Gezeiten und das Wetter mitspielen). Das Ganze kostet insgesamt um die 30 Euro pro Person; also beschlossen wir alles sofort zu buchen. Leider schafft man den Weg nicht an einem Tag, wie wir es zuerst geplant hatten, da die letzte Fähre bereits um 14 Uhr nachmittags Mersing verlässt. So „müssen“ wir einen Tag und die Nacht in Mersing verbringen. Wer sich die Mühe machen will und den Namen bei google eingibt wird merken, dass es schlimmere Lose gibt :)

 

Der heutige Tag wird dann wohl nur noch zum Organisieren, Packen und für kleinere Besorgungen genutzt. Wir wollten noch Schnorchel und Taucherbrille kaufen, da es rund um die Küste herum ein paar schöne Korallenriffe (inklusive Schildkröten) geben soll. So sind wir momentan auch am überlegen, dort unseren Tauchkurs zu absolvieren. Es gibt eine preiswerte und sehr angenehm klingende Möglichkeit, wo wir auf Englisch anfragten, ob in der nächsten Woche Platz sein. Die Antwort kam auf perfektem Deutsch. Leider ist es dort momentan ziemlich voll, aber wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben eine Lücke zu finden und dann endlich unseren Tauchschein machen zu können :) Es wäre ziemlich genial diesen bereits in Malaysia zu machen, da wir dann auf Bali Tauchrundreisen machen könnten. Das Ganze sieht dann so aus: 10 Tage, inklusive 9 Übernachtungen an verschieden Plätzen und 10 Tauchgänge und das Ganze für 200 Euro.

 

Morgen früh um 9 geht es dann los :) Die Vorfreude ist riesig!

Bis bald :)

 

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