Tag 2 und 3

Tag 2: Der Königspalast

 

Zu Beginn des zweiten Tages machten wir uns also auf den Weg zum Königspalast. Bisher waren wir zu Fuß gut zurecht gekommen und obwohl Taxen oder Tuk Tuks billig sind, ist die eigenständige Fortbewegung noch immer unser Favorit. Nach wenigen Minuten auf der geplanten Strecke, fanden wir eine kleine Seitengasse, die mit ihren vielen Ständen und kleinen Restaurants sehr einladend aussah. Vielleicht könnte man so sogar den Weg abkürzen, dachten wir. Leider verloren wir die Orientierung und waren froh als wir aus dem kleinen Gewirr der Gassen wieder herauskamen. In welche Richtung nun der Palast war stand in den Sternen. So intelligent wie wir waren hatten wir natürlich mal wieder die Karte vergessen und das obwohl wir zuvor schon ein Mal auf halbem Wege umkehren mussten, da ich die Speicherkarte für die Kamera vergessen hatte. Nach ein paar Minuten waren wir uns einig, dass nun dieses Mal doch ein Taxi her halten muss. Wahrscheinlich haben wir mal wieder viel zu viel bezahlt, aber 10 Minuten später standen wir vor dem Palast mit seinen riesigen Mauern.

Nach wenigen Metern folgte der dezente Hinweis einer Frau, dass wir mit unseren kurzen Hosen hier nicht sonderlich weit kommen werden. Kluger Weise gab es in einem kleinem Haus direkt neben dem Eingang ein paar lange Hosen für mich und Hemd und Tuch zum Umbinden für Marie. Nachdem man 1000 Baht Pfad hinterlegt hatte wurde man in einen ca. 10 Quadratmeter Raum verfrachtet, wo man sich in der Reihe anstellen sollte. Niemand in dem Raum wusste wo nun Ende oder Beginn der Reihe war und so war es mehr oder weniger Glück, wenn man dann endlich das sehnsüchtig erwartete Kleidungsstück erhielt.

Nach dieser Umzugsorgie konnte es nun endlich losgehen. Die ohnehin schon nicht wirklich angenehmen 40 Grad fühlten sich unter der dicken Baumwollhose nochmal doppelt so schön an. Auch nach wenigen Minuten spiegelte Marie's Gesichtsfarbe die Temperatur wieder. Es war heiß, wir hatten Durst und der Palast platzte vor Touristen aus allen Nähten. Es sind grandiose Bauwerke, mit viel Prunk und Gold wohin man sieht, aber von dem Besuch hatten wir leider gar nichts, außer ein paar Fotos als Erinnerung. Selbst wenn die Temperaturen und die Tausenden Menschen nicht gewesen wären, wäre es eine komplette Überflutung der Sinne gewesen. Die Tempel mit den goldenen Buddhas, die riesigen Statuen vor den Eingängen und die Mönche in ihren orangefarbenen Gewändern waren schon beeindruckend, aber man wusste nicht so recht wohin mit den Eindrücken.

So waren wir froh als wir wieder leichter bekleidet den Hof verließen, Wasser kaufen konnten und dem Trubel entkamen. Wir entschieden uns dieses Mal wirklich den Weg zu Fuß zurück zu legen und es war einfacher als gedacht... von diesen Spaziergängen durch die Metropole hatten wir bisher am Meisten. Man beobachtet die Menschen, entdeckt Dinge und kann diese in Ruhe verarbeiten.

Abends gab es noch ein oder zwei Bierchen in einem der Lokale bei uns an der Straße und so ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

 

Tag 3: Bootfahren ist toll

 

Heute Morgen waren wir noch immer recht kaputt vom gestrigen Tag und so verbrachten wir die ersten Stunden nach dem Aufstehen am Pool und genossen die Sonne in vollen Zügen. Mittlerweile ist die australische Bräune auch wieder aufgefrischt, die in den letzten 2 Wochen in Sydney ja leider etwas gelitten hatte. Obwohl man mitten über dieser lauten Straße in einer der größten Städte der Welt ist, strahlt dieser Pool eine unheimliche Ruhe aus, die einem nach anstrengenden Touren durch die Stadt wirklich sehr gut tut.

 

Gegen Mittag machten wir uns auf den weg zum Pier in der Nähe. Von dort fahren Boote den Fluss entlang. Die Boote gehören zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln, da auf dem Wasser selten Stau ist ;) Würde mich nicht wundern, wenn selbst das manchmal vorkommen würde... Die Expressboote sind in der Tat ein grandioses System. Der Fluss schlängelt sich durch die gesamte Innenstadt und so kam man so ziemlich alles mit ihnen erreichen. Viel falsch machen kann man auch nicht. Es gibt nur zwei mögliche Richtungen und die Haltestellen sind durch nummeriert. Wir starten bei Haltestelle 13 und wollten zur 5: China Town! Die Fahrt kostet 15 Baht: ungefähr 40 Cent. Sie kostet übrigens immer das Gleiche, egal ob man eine oder fünfzehn Stationen fährt. Da können sich viele europäische Städte wirklich was ab gucken...

 

Kurz bevor wir auf das Boot stiegen fiel mir auf, dass ich mal wieder die Speicherkarte vergessen hatte. Die habe ich leider auch nicht mehr wieder gefunden. Ich habe keine Ahnung, wo sie ist. Ich habe überlegt, ob sie nicht geklaut wurde, da die Kamera gestern Abend der einzige Wertgegenstand war, den wir im Zimmer gelassen hatten. Aber wer klaut schon die SD-Karte aus einer Kamera, die selbst ungefähr das 300-fache Wert ist und lässt diese dann stehen. Also ist es wahrscheinlicher, dass ich sie sonst wo verschlampt habe.

Mir blieb also nichts anderes übrig als eine neue zu kaufen. Handeln ist nun wirklich nicht mein Ding, daher habe ich wahrscheinlich mal wieder 20-30 Prozent „Touri-Aufschlag“ bezahlt ;)

 

Auf dem Boot lernten wir noch einen Mann kennen, der uns auf Deutsch ansprach. Er kam aus Duisburg und ist zur Zeit in der Stadt um Edelsteine zu kaufen, die er dann in Deutschland teurer verkauft. Auch nicht schlecht. Auf jeden Fall war er ziemlich nett und hatte noch ein paar Tipps für uns parat, ob wohl er eigentlich in jedem zweiten Satz erwähnte wie er Bangkok verabscheue...

 

Nach 20-minütiger Fahrt kamen wir an unserem Ziel an. Zu China Town bleibt eigentlich nicht viel zu sagen. Das gesamte Viertel ist im Prinzip ein riesiger Markt, auf dem man wirklich alles bekommt. Ich besitze nun endlich einen Hut, da mir die Sonne nun doch etwas Angst gemacht hat. Gegen Ende unserer Tour kamen wir mal wieder vom Weg ab und landeten wohl im Großhandel. Dort waren Lagerhallen mit Tonnen von asiatischen Früchten und Nüssen.

 

Auch nach diesem heißen Tag und etlichen Kilometern in der prallen Sonne waren wir froh als wir wieder unser Hotel erreichten und unsere Beine im Bett und in der Luft der Klimaanlage ausstrecken konnten. Vorhin waren wir nochmal kurz unten, um frische Kokosnuss, Ananas und Papaya zu kaufen. Nun geht es bald ins Bett, denn morgen geht es hoch hinaus in das höchste Gebäude der Stadt...

 

 

 

 

 

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