Und plötzlich ist man mitten im Endspurt

Der Van ist ausgeräumt, verkauft und von einem Tag auf den anderen hat man wieder die selben Sachen im Rucksack mit denen man vor knapp 6 Monaten in Sydney gelandet ist. Alle Alltagsgegenstände, die wir im Laufe der Zeit gekauft oder geschenkt bekommen haben, haben nun einen neuen Besitzer. Weit weniger mobil als zuvor stellte sich nun also die Frage, was wir mit dem Rest der Zeit anfangen werden. Wir überlegten hin und her: zur Debatte standen unter Anderem Neuseeland, das Outback, Tasmanien oder auch Fiji! Die Möglichkeit, die uns am meisten beschäftigte war wohl das Outback. Wir hatten im Prinzip schon einen Plan entwickelt und waren drauf und dran mit unserer Bonner Connection für 10 Tage ein Auto zu mieten und eine Tour zum Ayers Rock (offziell natürlich „Uluru“) zu machen. Da diese sich dann allerdings doch entschieden das Geld zu sparen und dafür einen längeren Zwischenstopp in Vietnam zu machen, fiel auch das Gerüst dieser Alternative zusammen. Zu zweit ist so ein Trip einfach nicht finanzierbar, da man von Sydney aus gut 6000km hin und zurück fahren muss. Dass es hier nicht um ein paar Dollar Benzingeld geht sollte jedem klar sein.

 

Auch die anderen Ziele waren mit einem tiefen Griff ins Portemonnaie verbunden, also fingen wir an uns näher mit Asien zu beschäftigen. Nach mehreren Stunden Recherche war insgeheim schon klar, dass wir versuchen werden unsere Flüge umzulegen um uns früher auf den Weg in die fremde Kultur zu machen. Wenn man sieht mit wie viel Geld man dort leben und reisen kann, rückt es immer mehr in die Ferne hier Tausende von Dollar für Mietwagen und Benzin auszugeben. So war für uns ziemlich schnell klar, dass es jetzt Schlag auf Schlag gehen könnte und wir informierten uns, ob es möglich ist die schon gebuchten Flüge um zu buchen. Gegen eine mehr oder wenige ertragbare Umbuchungsgebühr war es tatsächlich möglich. Also setzten wir uns hin und planten, was das Zeug hält.

 

Ich habe lange überlegt, ob ich es nicht irgendwie Geheim halten soll und einfach als Überraschung früher wieder komme, aber irgendwie ist mir das zu anstrengend dieses Lügengerüst über drei Monate aufrecht zu erhalten. Mal davon abgesehen, dass ich ein schlechter Lügner bin und mich selber auch viel zu sehr über die Neuigkeiten freue :)

Also: Im Grunde genommen ist es relativ einfach. Wir verkürzen Australien um 3 und Asien um 2 Wochen und sind damit fast 5 Wochen früher zu Hause.

 

Unser Reiseplan sieht damit wie folgt aus:

 

  • Sydney nach Bangkok (Thailand) am 12. Mai: eine knappe Woche in Bangkok

  • Bangkok nach Kuala Lumpur (Malaysia) am 18. Mai: Etwas über zwei Wochen in Malaysia

  • Kuala Lumpur nach Bali (Indonesien) am 4. Juni: 4 Wochen in Bali und Lombok

  • Bali nach Phuket (Thailand) am 2. Juli: zum Abschluss etwas mehr als 3 Wochen in Thailand

  • Bangkok nach Hamburg (Deutschland :P) am 25. Juli: wahrscheinlich etwas längerer Aufenthalt :)

     

Wir sind nun dabei für die jeweils ersten Tage an den Ankunftsorten Hotels zu buchen, damit man erst einmal eine Zuflucht hat und von dort aus weiter planen kann.

Ansonsten haben wir für Malaysia (da es nach Bangkok auch das erste Reiseziel ist) schon etwas konkretere Pläne, aber das erfahrt ihr alles dann, wenn es so weit ist ;)

 

Somit sind wir in den letzten Tagen tatsächlich in die letzten zwei Wochen Australien rein gerutscht. Die Gefühle sind etwas gemischt: ich muss ehrlich zugeben, dass ich nun nach sechs Monaten schon Tage habe, an denen ich starkes Heimweh habe und mir auch bewusst geworden ist wie sehr ich Bremen und Umgebung mag. Ich freue mich wahnsinnig wieder zu Hause zu sein, aber hoffe natürlich gleichzeitig nicht zu schnell (am besten gar nicht) in die alten Muster zu fallen. In mir hat sich viel geändert und ich hoffe, das auf Dauer für mich behalten zu können.

Wenn ich an die schönsten Tage hier in Australien zurück denke oder auch an die vielen netten Menschen, die wir kennen gelernt haben, kommt natürlich etwas Wehmut auf. Vor einen paar Tagen haben wir einen Abschiedsabend mit Niklas und Jonas (Stichwort: Bonn) gemacht und nachdem die Beiden im Shuttle-Bus auf dem Weg zum Flughafen saßen, fühlte man sich schon etwas überfahren... Trotzdem ist in uns Beiden so eine riesige Vorfreude auf Asien und natürlich auf zu Hause, dass momentan die positiven Gefühle stark überwiegen. Wir wären wahrscheinlich noch früher geflogen, wenn wir nicht auf ein Paket aus Deutschland warten würden.

 

Wir freuen uns endlich eine komplett andere Kultur kennen zu lernen, da Australien zumindest im Fundament (christlich geprägt etc.) sehr europäisch ist, was aufgrund der Geschichte auch einleuchtend ist. Viele Menschen sagen: Australien ist Europa. Für mich ist das Quatsch. Es gab einige Momente, in denen man auch hier einer Art „Kulturschock“ ausgesetzt ist. Zwar auf subtilere Art und Weise als es in Asien der Fall sein wird, aber die Unterschiede sind da. Dazu werde ich die Tage noch einen eigenen Blog schreiben...

 

Morgen werden wir noch mit unseren Gasteltern einen Ausflug ins Hunter Valley unternehmen. Dort wird Wein angebaut und Schokolade hergestellt. Unter anderem soll es auch eine Käsefabrik geben. Ich bin sehr gespannt :)

 

Ansonsten wird tatsächlich nicht mehr viel passieren, außer, dass wir unsere Pläne für Asien entwickeln, damit wir dort keine Zeit verschwenden, da es so unendlich viel zu sehen geben wird!

 

Ich hoffe euch geht es gut und das Aprilwetter ist gnädig mit euch. Hier ist es mittlerweile wirklich kalt geworden. Mit teilweise nur 7 oder 8 Grad in der Nacht scheint sich der Sommer zumindest an der südlichen Ostküste Australiens, so wie bald auch wir, endgültig verabschiedet zu haben!

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