Zu wenig Rum und zu viele Abschiede

Die Freude war groß als sich unsere Bonn-Allgäu-Connection schon wenige Tage nach unserem Abschied meldeten und verkündeten, dass sie nun auf dem Weg zu uns waren, da ihre Jobsuche eher weniger erfolgreich war. 

Wir waren inzwischen in Bundaberg angekommen und wirklich sehr glücklick, da uns die Gesellschaft mehr als angenehm ist und so hofften wir gemeinsam einen Job in der Gegend zu bekommen. Leider stellte sich dies schon am nächsten morgen als unmöglich heraus. Die Saison ist einfach noch nicht im Gange und die starken Regenfälle in den letzten Wochen beschleunigen dies nicht besonders. Nachdem wir die gesamte Rubrik "Farmen" im örtlichen Telefonbuch durchprobiert hatten und keinen Erfolg hatten und auch keine andere Anlaufstelle bessere Nachrichten für uns hatte, mussten wir schon bald den Suchkreis erweitern. 

 

So stießen die Jungs schon bald auf einen Job ca. 350 km entfernt: CHICKEN FARM! Da dies weder für mich (Federallergie und sonstige Gründe) noch für Marie (sonstige Gründe) in Frage kam war leider schnell klar, dass in den nächsten Tagen wieder ein Abschied bevorsteht. Aber noch hatten wir ein paar gemeinsame Tage die genutzt werden sollten.

 

Zunächst wurde natürlich das Doppelkopfspielen wieder aufgenommen bis die Finger wund und die Karten zu einem klebrigen Stapel vereint waren. Dies hat in der Kombination mit Wein und Barbecue natürlich doppelt Spaß gemacht.

 

Am Tag vor Maries Geburtstag entschlossen wir uns eine Führung durch die Bundaberg Distillery zu machen und konnten so die Herkunft des, zumindest in Australien, berühmten Rums, der den Namen der Stadt trägt, begutachten. Das Museum, in welchem mehr oder weniger nur etliche Flaschen aus unterschiedlichen Jahrzehnten und alte Werbeplakate ausgestellt worden, war nicht wirklich ein Hightlight und somit waren wir froh (für etwas Aufpreis) die "Extended Version" der Tour gewählt zu haben und freuten uns darauf durch die Fabrik geführt zu werden und auch etwas von den chemischen Vorgängen zu erfahren. Dies war wirklich sein Geld wert; die Führerin war zwar etwas übermotiviert und bestand darauf, dass man mehrmals den Werbeslogan der Firma lauthals von sich gab, aber ansonsten war es sehr informativ und spannend mal etwas hinter die Kulissen zu blicken. Leider war es während der Tour nicht möglich Fotos zu machen, da aufgrund der hohen Brandgefahr alle elektrisch oder batteriebetriebenen Geräte verboten waren.

Das Highlight kam aber wieder mal zum Schluss: Die Rumprobe! Jeder Besucher durfte zwei Freigetränke aus insgesamt bestimmt 10 verschiedenen Varianten des Rums auswählen und da sich Marie bereit erklärt hatte zu fahren, war ich sehr glücklich. Der Rum war auch wirklich gut, nur leider viel zu schnell leer ;-)

 

Noch am selben Abend wollten wir etwas in Maries Geburtstag reinfeiern, aber nachdem wir uns mit Obstsalat und Bratwürstchen (ja, sehr gelungene Kombination) voll gestopft hatten fielen wir kurz vor 12 ins Koma. So dachten wir zumindest, schließlich war es dunkel und wir alle sehr müde. Als uns dann die Uhr sagte, dass es 19.30 sei beschlossen wir, dass sie lügt und gingen schlafen.

So feierten wir zwar nicht rein, waren aber um so fitter für den Geburtstag selbst.

Marie hatte etwas mehr Glück mit dem Wetter als ich an meinem Geburtstag, obwohl es mir persönlich teilweise schon zu warm war. Aber so war der Tag wie dafür gemacht um ein ausgiebiges Sonnenbad am Strand zu nehmen! Da Marie wahrscheinlich kaum irgendwo so glücklich ist wie in der Sonne am Strand war es ein wunderschöner Tag.

 

Leider war das Geburtstagsessen am späten Nachmittag auch ein Abschiedsessen von unseren Freunden, da die sich nun auf den Weg Richtung "Hühnerjagen" machen mussten. Die ersten Stunden sind wirklich immer sehr komisch, wenn man so viel Zeit zusammen verbracht hat und so fühlt man sich, auch wenn man zu zweit ist, sehr einsam. Aber irgendwie haben wir auch das geschafft zu überwinden ;) Trotzdem hoffen wir beide sehr darauf die Drei nochmal auf australischen Boden wiederzusehen.

 

Den heutigen Tag nutzen wir dazu Wäsche zu waschen, Ordnng in den Van zu bringen und die 130km Richtung Hervey Bay zu fahren. Bisher haben wir noch nicht viel gesehen, aber bisher sieht der Ort nach einem sehr gut betuchten, aber trotzdem schönen und stilvollen Urlaubsziel aus. Wir sind auf einem kleinen gemütlichen Campingplatz, mit Meerblick, unter gekommen und haben nun hier begonnen die nächsten Tage zu planen. 

 

Hervey Bay ist nämlich nicht nur ein hübscher Ort am Meer, sondern auch das Tor zu Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Von hier fahren täglich mehrere Fähren und befördern Touristen und Wanderer auf die paradisische Insel.

Natürlich werden hier Unmengen von touristischen All-Inclusive-Pakten angeboten, die einem versprechen in 1-3 Tagen (je nach dem ob man ein kleines oder großes Vermögen ausgeben will) die Highlights der Insel nahe zu bringen. Um es kurz zu sagen; darauf haben wir keine Lust...

Also haben wir uns heute überlegt, wie man es organisieren könnte sich selbst auf der Insel auszutoben und nicht einfach nur darüber gehetzt zu werden. Leider ist es nicht möglich, da es keine befestigten Straßen gibt, den Van mit auf die Insel zu nehmen. Es ist war erlaubt am Strand durch den Sand zu fahren, aber ohne Allradantrieb nicht empfehlenswert. 

Wir kamen zu dem Entschluss, dass wir uns einfach 2 Tickets für die Fähre und ein billiges Zelt kaufen und die Insel zu Fuß in Angriff nehmen werden. Fraser Island ist knapp 130km lang und ca. 15km breit. Natürlich sind die Distanzen viel zu groß, um in ein paar Tagen alles zu sehen, aber unser Highlight ist nur knapp 15km von Ankuft der Fähre entfernt und somit in einem etwas größeren Marsch noch gut zu erreichen. Es handelt sich um den Lake McKenzie. Der See ist einer der größten von 200 Süßwasserseen auf der Insel, welche sehr klares Wasser und lupenrein weißen Sand bieten. Direkt nebenan gibt es einen Campingplatz, auf dem man sein Lager für vergleichsweise wenig Geld aufschlagen kann.

 

Nur damit ihr eine Idee von dem Tourismus hier bekommt; die billigste organisierte Tour dauert einen Tag und kostet pro Person 175 Dollar. Ein Dreitagesaufenthalt beläuft sich dann mal schnell auf 400-500 Dollar. Momentan planen wir ebenfalls 3 Tage Aufenthalt und kommen inklusive Zelt, Fähre, Autostellplatz und Übernachtungen auf nicht mal 200 Dollar für zwei Personen. Das teuerste ist lächerlicher Weise der Stellplatz fürs Auto, welches auf dem Festland bleiben muss. Natürlich wäre es möglich das Auto irgendwo in einer Seitenstraße abzustellen, aber uns ist es beiden zu unsicher, da man als Backpacker ja nun mal wirklich alles in seinem Auto hat und somit nehmen wir die 20 Dollar pro Tag "Bewachungsgebühr" gerne in Kauf.

 

Unser Job hat sich leider etwas nach hinten verschoben und wir können erst am 26.3. starten, aber wir haben ja nun ein paar nette Alternativen entwickelt um die Zeit herum zu bekommen.

 

Momentan sieht es ebenfalls so aus, als wäre das Kapitel Australien schon bald abgeschlossen, da es uns beide sehr nach Neuseeland zieht. Das würde bedeuten, dass wir uns während wir arbeiten darum kümmern mussten unser auto zu verkaufen, die Flüge zu buchen und uns einen Mietwagen für die Nordinsel der Kiwis zu besorgen. Wir haben beide riesig Lust rüber zu fliegen und so sollte eigentlich nichts im Weg stehen (wenn wir genug Geld bei unserem Job verdienen), aber ihr wisst ja mal wieder, wie das mit unseren Plänen so ist. 

 

Das nächste Mal werde ich mich dann mit Bildern von der Insel melden!

Bis bald!

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Kommentare: 1
  • #1

    Rouven (Sonntag, 11 März 2012 20:35)

    Das klingt alles Super Super toll :) viel Spaß Euch beiden weiterhin :-***