Wir sind wieder berufstätig...

Die Woche in Melbourne, die einem tatsächlich wie so eine Art Urlaub vor kam, ging leider viel zu schnell vorbei und so rutschten wir ziemlich schnell wieder in die Jobsuche, die wir bis dahin sehr gekonnt vor uns hergeschoben bzw. halbherzig verfolgt hatten.

Nach meinem Geburtstag schickten wir um die 200 (wirklich kein Scherz) Bewerbungen an Restaurants, Cafés und Hotels und hofften dort irgendwie unter zu kommen, da die Motivation zum Fruit Picken etwas fehlte... Die meisten reagierten leider nicht ein mal und die Antworten die kamen, hatten leider immer den selben Inhalt: „Danke für die nette Mail, aber leider haben wir nichts frei...“

So langsam fingen wir an uns damit ab zu finden, dass es wohl wieder auf eine Farm hinausläuft und schrieben etliche Bewerbungen an Farmen und telefonierten massenweise durch die Gegend, aber auch dies blieb leider lange ohne Erfolg.

Nachdem wir zwei Tage auf einer Raststätte in der Nähe von Melbourne verbracht hatten und uns das Warten zu blöde wurde, setzten wir alles auf eine Karte und fuhren Richtung Shepparton, im Innenland Victorias. Rund um den Ort, der erstaunlicher Weise wirklich sehr groß ist, sind sehr viele Farmen.

Direkt nach der Ankunft besuchten wir die Jobbörse, die dafür verantwortlich ist, die Fruit Picking Jobs hier zu verteilen. Zuvor per Telefon wurde uns schon ein paar Mal beteuert, dass es nichts gäbe, da viel zu viele Backpacker im Land seien.

Zu unserem Erstaunen brauchten wir keine 15 Minuten in dem Büro und nachdem wir einen kleinen Zettel ausgefüllt und ein persönliches Gespräch mit einer der Mitarbeiterinnen überstanden hatten, bekamen wir die Adresse einer Farm, auf der wir am nächstem Tag um 6.30 in der Früh anfangen können Birnen zu pflücken!

Die Bezahlung ist per Kiste, die man pflückt, geregelt. Mit anderen Worten: 30 Dollar pro Bin. Ist nicht wirklich viel Geld, aber besser als keines. Heute am ersten Tag waren wir nicht die Schnellsten, aber mit etwas Übung sollte es möglich sein 5,6 oder mehr Kisten zu zweit pro Tag voll zu bekommen. Also alles eine Sache der Übung!

Wirklich angenehm ist die Arbeit allerdings nicht, da die Birnenbäume leider etwas größer gewachsen sind, muss man den ganzen Tag mit einer alten rostigen Eisenleiter hantieren, die zwar sehr sicher wirkt, dafür aber Sprossen hat, die einem nach einigen Stunde sehr unangenehm in die Füße bohren... Dazu kommen die Fliegen: wer mich kennt weiß, dass wenn ich eines hasse, sind es Fliegen und Mücken, die mir penetrant um den Kopf schwirren. Ich hatte mich schon über die Fliegen bei der letzten Familie aufgeregt, aber das war lächerlich gegen das hier. Es ist wirklich eine Plage und mit Plage mein ich nicht da sind 5 oder 6, die einem um den Kopf fliegen... Nein, es sind in der Tat unzählig viele, die sich auf sämtliche Körperteile setzen und mich wahnsinnig machen. Wir hatten vorhin nur mal kurz die Tür vom Van auf und bestimmt 10 Stück hier drin... Ok, genug davon, aber das musste mal raus :P Marie lacht mich immer nur aus, wenn ich versuche die Fliegen aus dem Auto zu vertreiben :)

Insgesamt ist es also wirklich kein Paradies hier, aber wir hatten schon viele Gruselgeschichten von so großen Farmen gehört und dafür ist es hier echt aushaltbar. Mit dem Chef scheinen wir ein mal mehr Glück gehabt zu haben und auch die anderen Leute, die hier sind sind alles sehr nett, auch wenn sie aus irgendwelchen gründen schneller pflücken als wir :)

Aber morgen wird der 2. Angriff gestartet und wir haben uns einiges vorgenommen!!!!

 

Ich weiß nicht wirklich, wie lange wir hier bleiben werden... wir haben bis dato wirklich ganz gut gewirtschaftet, also denke ich, dass das hier kein wochenlanger Aufenthalt wird, aber für 10-14 Tage werden wir hier versuchen an unsere Grenzen zu stoßen und unser Taschengeld für besondere Dinge aufzubessern.

 

Ansonsten möchte ich mich auch hier nochmal für das klasse Geschenk bedanken! Wir haben unsere Tram Tour durch Melbourne wirklich sehr genossen und das Essen (inklusive Wein) war nicht zu übertreffen...

Melbourne gefällt mir persönlich besser als Sydney, da die Stadt weitaus mehr Stil besitzt. Vielleicht bekommt ihr ja einen kleinen Eindruck durch die Bilder!

 

Unsere Zukunftspläne sind momentan wirklich sehr offen; von der Westküste Australiens, über Neuseeland und Tasmanien, bis zu einem früheren Start nach Asien ist alles möglich. Ebenso gut kann es sein, dass wir bei unserem ursprünglichen Plan bleiben und nur die Ostküste hochfahren, aber das wird wohl tatsächlich alles spontan entschieden, aber damit sind wir bisher sehr gut gefahren.

 

Marie sagt gerade, dass wir morgen mal Fotos von den Birnen und den Kisten machen müssen... werden wir machen ;)

 

Ich melde mich die Tage wieder!

Beste Grüße und wenn ihr wollt könnt ihr gerne 15-20 Grad ab haben...

wir schwitzen hier bei 35...

 

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