Die Zeit fliegt! Wir sind nun tatsächlich schon eine Woche vom Campingplatz runter und wohnen nun bei der Familie unserer Bekannten. Der Haushalt ist etwas chaotisch, aber wir fühlen uns trotzdem sehr wohl hier. Wir haben wie gesagt nur wenige Minuten Fahrtzeit bis zum Meer und so hat sich in der letzten Woche auch der Traum von Weihnachten am Strand erfüllt! Es war schon ein sehr komisches Gefühl, aber trotzdem klasse bei dem Wetter die Weihnachtszeit zu verbringen!
Die Familienfeier fand hier am 25. statt und war auch sehr nett; es gab kaltes Buffet und australische Früchtetorte (Pavlova; das wohl einzige Essen, was der Australier als seine Erfindung bezeichnen kann). Obwohl wir schon so dankbar sind hier umsonst wohnen zu können, wurden wir auch noch reich beschenkt... Man weiß gar nicht so richtig wo man mit seiner Dankbarkeit hin soll und hat deshalb des öfteren ein schlechtes Gewissen, aber für die Familie scheint das völlig normal zu sein. Das wir als zwei eigentlich wildfremde zusammen mit der Familie Weihnachten feiern dürfen lässt schon darauf schließen, dass es hier auch nicht so gezwungen von statten geht und das empfinde ich als sehr angenehm!
In der Woche nach Weihnachten haben wir uns hier die Gegend etwas angeguckt. Vor allem haben wir natürlich die Strände „getestet“, aber auch Bush Walks, Shoppingtouren und Zoobesuche unternommen! Im Zoo erwartete uns unter anderem dieses Tier:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,806028,00.html
Gestern ging es dann von hier in die Innenstadt nach Sydney, ca 1 ½ Stunden Zugfahrt, um sich das Spektakel des Feuerwerks am „New Years Eve“ anzusehen! Es wurde uns gesagt man solle früh losgehen um einen guten Platz zu bekommen, also entschlossen wir uns gegen 9 Uhr den Zug zu nehmen, sodass wir in Sydney noch kurz Essen und Trinken kaufen können und dann gegen 12 Uhr am Aussichtspunkt bei den botanischen Gärten ankommen, von wo aus wir das Feuerwerk verfolgen wollten! Mit einem Schild wurde dann auf das Ende der Schlange hingewiesen, was auch gut war, denn den Kopf konnte man nicht mal ansatzweise irgendwo erkennen. Wir stellten und an und begonnen mit der Info, dass es bis zum Einlass ca. 4 ½ bis 5 Stunden seien, das Warten. Die Zeit verflog etwas schneller als erwartet und nach „nur“ 3 ½ Stunden waren wir dann tatsächlich in dem abgesperrten Bereich des Parks, wo etliche Bars, Buden und Toiletten aufgebaut waren.
Nun folgte das zweite Hindernis; einen Platz finden, von wo man auch etwas sieht! Zuerst versuchten wir in die „non-alcohol viewing area“ zu kommen, waren aber gute 30 Sekunden zu spät, da sie genau als wir dran waren beschlossen, dass der Bereich zu voll ist und niemanden mehr rein ließen. Das war wirklich sehr schade, da das mit Abstand die besten Plätze waren! Also suchten wir weiter und fanden irgendwo auf dem Gras eine kleine Lücke, in der wir die nächsten (6!!) Stunden verbrachten. Um kurz nach 10 beschlossen wir dann, dass wir hier nicht genug sehen konnten und suchten nach einer weiteren Lücke mit besserem Blick auf die Harbour Bridge. Und wir fanden sie; irgendwo konnte man tatsächlich zwischen zwei von den gefühlt Millionen Bäumen einen Blick auf die komplette Brücke erhaschen. Wir reservierten uns die Plätze, indem wir uns einfach stumpf auf die Straße setzen und dort die letzte Stunde verbrachten.
Es war schon merkwürdig die letzten Minuten des Jahres mit Suchen zu verbringen, aber als dann auf der riesigen Leinwand der 90-Sekunden-Countdown begann, wusste man das es sich gelohnt hatte. Es war eine so unglaubliche Stimmung und Spannung in der Luft, das einem wirklich schon bevor auch nur eine Rakete gezündet wurde, die Haare zu Berge standen! Alle blickten unruhig werdend auf die Brücke und das Opera House und konnten es kaum erwarte in das neue Jahr zu kommen. Diese Spannung in der Luft ist kaum zu beschreiben, aber hat in dieser riesigen Masse so etwas positives ausgelöst, was mich echt umgehauen hat...
Three, two, one... und die ersten Raketen flogen in die Luft, ebenso die Stimmung...
Es lohnt sich nicht das ewig lang auszuführen, weil es etwas ist was man zumindest gesehen, wenn nicht miterlebt haben muss! Ich habe ein Video rausgesucht, auf dem ihr euch das Feuerwerk ansehen könnt, wenn ihr Lust habt, aber ich verspreche es kommt nicht mal annähernd an dieses Gefühl ran, dabei gewesen zu sein.
Ich bin sehr glücklich, dass wir uns entschieden haben Silvester in Sydney zu verbringen und so froh diese 15 Minuten erlebt zu haben, auch wenn wir insgesamt 19 Stunden dafür unterwegs waren! Es war es wert!
Bilder habe ich übrigens nicht gemacht, weil ich mich damit nicht ablenken und einfach nur genießen wollte...
Nun bleibt mir nur noch euch allen ein schönes, glückliches und frohes neues Jahr zu wünschen! Ich hoffe ihr seid auch so gut rein gekommen wie wir und genießt den Rest eures Urlaubs oder der Semesterferien!
Wir werden in den nächsten Tagen, sobald mein neues Stativ für die Kamera angekommen ist, uns auf den Weg Richtung Melbourne machen! Zuvor gibt es hier aber noch ein großes Weingebiet, was darauf wartet von uns erkundet zu werden =)
Sonnige (endlich!!!!!!) Grüße von der Ostküste Australiens!
Marie & Dennis
P.S. Gleich geht es an den Strand :)
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