Die ersten Tage

Vor wenigen Minuten wurden wir an unserem zweiten Arbeitstag auf der Farm in den Feierabend verabschiedet. So dachte ich mir, es wäre Zeit den ersten Blogeintrag zu schreiben, obwohl wir noch kein Internet haben und es also ein paar Tage dauert bis ihr das hier lesen werdet. Vielleicht kommen ja noch weitere hinzu... Dank Rouvens Netbook und dessen Akkulaufzeit ist es übrigens grad möglich direkt neben den Nektarinbäumen in der Sonne zu sitzen und zu schreiben :)

Der Flug war um einiges angenehmer als erwartet. Natürlich fanden wir nicht sonderlich viel Schlaf und nach einer gewissen Zeit schmerzten auch die Beine, aber im Großen und Ganzen würde ich ihn als sehr angenehm beschreiben. Die Stunden verflogen wortwörtlich. Von Dubai haben wir außer bei Start und Landung leider nichts gesehen bis auf die Tax-Free-Shops im Flughafen, da es tatsächlich nicht möglich war diesen zu verlassen. Dafür sorgte der wolkenlose Himmel für einen sensationellen Blick auf das bei Nacht beleuchtete Bagdad. Eine wahnsinnig riesige Stadt, welche durch das Licht, welches von den vielen weißen Backsteinbauten und Mauern reflektiert wird, zu leuchten schien.

In Sydney angekommen waren wir dann doch sehr müde und entschieden uns dafür ohne Umwege die Farm aufzusuchen. Wir brauchten ca. 40 Minuten vom Flughafen bis zur der kleinen Station, an wir eingesammelt werden sollten. Sydney ist um 9 Uhr morgens leider genauso wenig wie jede andere Großstadt von Lärm, viel zu vielen Menschen, Stress und überfüllten Zügen verschont. Desto glücklicher waren wir als wir dieser Hektik entkamen, sich der Zug leerte und wir den Weg aufs Land hinaus fanden. Also bleibt auch von Sydney nicht viel zu erzählen, außer dass wir sehr verwundert darüber waren wie grün die Stadt ist. Aber zum Sydney erkunden bleibt ja noch genug Zeit.

Pennant Hills hieß unsere Endstation, an der wir von der Mutter unseres Farmers Ray abgeholt wurden. Auf dem Weg von dort zur Farm fuhren wir an einer Bank, bei der wir unser Konto eröffneten und einem Supermarkt, bei dem wir unseren ersten Essensvorrat einkauften, vorbei. Es gibt mit einem nicht mehr ganz so sicheren Englisch mit Sicherheit einfachere Dinge als 2 Stunden nach der Ankunft ein Konto bei einer australischen Bank zu eröffnen, aber mit Händen und Füßen und Erklärungsversuchen unser Begleiterin gelang dann doch eine gute Verständigung, sodass wir 45 Minuten später mit unserer Kontonummer die Bank verließen.

Auf der Farm gelang es uns gerade noch unsere Sachen in unser Domizil zu bringen, jeden auf der Farm zu begrüßen und zu duschen, bevor wir gegen 16 Uhr ins Bett fielen. Eigentlich wollten wir nur eine Stunde nachholen, dass das utopisch war stellte sich spätestens dann heraus, als wir aufwachten und es bereits dunkel war. Also entschieden wir bis zum nächsten morgen weiter zu schlafen. Doch! In der Nacht geschah das, womit keiner gerechnet hatte und auch niemand gegen gewappnet war; es REGNETE! Da reist man Tausende von Kilometern in den Süden, um dem Wetter in Deutschland zu entkommen und dann so was!

Die ersten beiden Arbeitstage vergingen wie im Flug, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass man die „Arbeit“ großenteils gar nicht als solche wahrnimmt. Alles wirkt wie ein großer, langer Urlaub und so ist es eigentlich nicht wichtig, ob man nun Pfirsiche pflückt oder faul in der Sonne liegt, die nun langsam beginnt stärker zu scheinen. Tatsächlich waren die letzten Tage und vor Allem die Nächte nicht so warm wie erwartet, sodass wir zum Schlafen einige Wolldecken benötigten, aber zum Akklimatisieren ist das wahrscheinlich nicht das Schlechteste.

Aber nun zum Wichtigsten: Uns geht es super! Wir leben hier in unserer eigenen kleinen „2-Zimmer-Wohnung“ und sind von vielen netten Menschen umgeben. Wir wurden klasse aufgenommen und unser Englisch verbessert sich von Stunde zu Stunde. Vor wenigen Minuten war Ray's Mutter hier um Marie Blumen zu schenken und nun sitzt sie mit ihren bestimmt 70 Jahren mit Ohrenschützern auf einem Rasenmäher und fegt übers Grundstück... Hier kann man sich wirklich nur wohl fühlen!

Die letzten beiden Abende haben wir mit einer sehr netten Australierin verbracht, welche uns zunächst zum Essen eingeladen hatte, wofür uns dann am nächsten Tag revanchierten! Ich habe wirklich selten so viel Gastfreundschaft und Fürsorge erlebt wie in den ersten Tagen hier... also macht euch zu Hause keine Sorgen; uns könnte es nicht besser gehen! Meistens geht es sogar so weit, dass wir schon ein schlechtes Gewissen haben, das so viel für uns getan wird, aber für Australien scheint das normal zu sein =)

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    mats (Freitag, 04 November 2011 14:43)

    hört sich doch alles perfekt an! wie lange bleibt ihr eigtl. genau bei ray und wann ziehts euch wo als nächstes hin? bilder sehen gut aus! da werden erinnerungen wach :P genießt das wochenende! mats

  • #2

    down-under-2012 (Sonntag, 06 November 2011 01:48)

    Bis kurz vor Weihnachten und dann wahrscheinlich Weihnachten und Silvester in Sydney und am Strand. Aber ist noch nichts geplant! Machen wir, du auch!

  • #3

    Rhys (Mittwoch, 09 November 2011 08:20)

    Das ist gut ja:)